Das 100-jährige Jubiläum von Soroptimist International im Jahr 2021 ging natürlich am Club Rohrbacher Land nicht spurlos vorüber: Von 17. bis 19. Juli führte die „Road to Equality“ in und durch den Bezirk Rohrbach.
Soroptimist International wurde 1921 in Kalifornien gegründet und ist heute mit 80.000 Mitgliedern in fünf Kontinenten vertreten. Es ist somit die weltweit größte Service-Organisation berufstätiger Frauen und engagiert sich sozial- und gesellschaftspolitisch für die Besserstellung von Mädchen und Frauen. Im Club Rohrbacher Land tragen seit 2010 Frauen dazu bei, das Leben von Frauen und Mädchen mit Hilfe des globalen Netzwerks positiv zu beeinflussen.
Wandern für mehr Gleichstellung
Um das 100-jährige Jubiläum auch in Pandemiezeiten gebührend zu feiern, wurden die FrauenGe(h)spräche gestartet, bei denen ein ganzer Katalog an Forderungen für Frauen und Mädchen durch ganz Österreich getragen wurde. „Ziel ist, mit so vielen Menschen wie möglich ein Stückchen des Weges zu gehen und gemeinsam auf die Belange von Frauen aufmerksam zu machen“, erklärte Elfriede Haindl, Präsidentin der Rohrbacher Soroptimistinnen.
Kamingespräch im Stift Schlägl
Zum Auftakt nahmen die Rohrbacher Clubschwestern bei einem Kamingespräch im Seminarzentrum des Stiftes Schlägl diesen Forderungskatalog vom Club Waldviertel-Schrems entgegen. Thematisch ging es dabei um erster Linie um die Themen Finanzen und Gesundheit: Michaela Keplinger-Mitterlehner, Generaldirektor-Stellvertreterin im Vorstand der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, und Anette Klinger, Geschäftsführerin der IFN-Internorm-Gruppe, wiesen darauf hin, dass die Erwerbsquote der Frauen zwar insgesamt zugenommen hat, knapp die Hälfte arbeiten aber Teilzeit, oft in unterbezahlten Branchen. Somit erreichen sie keine finanzielle Selbständigkeit. Und das Kinderbetreuungsangebot mache es den Frauen in Österreich nicht leicht. Julia Constanze Röper-Kelmayr, Primaria am Klinikum Rohrbach, berichtete von der Gendermedizin: Medikamente wirken bei Frauen anders als bei Männern; Symptome sind anders. Aber frauenspezifische Medizin finde immer mehr Einzug in die Forschung. Auch Spiritualität trage zur Gesundheit bei, ergänzte Abt Lukas Dikany: „Die Seele nährt sich an dem, was uns freut.“
Forderungskatalog wurde weitergetragen
Die eigentlichen GEHspräche starteten dann am Samstag, 17. Juli 2021, beim Rohrbacher Wochenmarkt, wo sich der Serviceclub mit einem eigenen Stand präsentierte und über die Anliegen, Ziele und die vier Schwerpunkte Finanzen und Frauen, Frauengesundheit, Leben frei von Gewalt, Frauen und Wohnen informierte. „Das sind Themen, die alle betreffen. Denn jeder wünscht sich ein selbstbestimmtes Leben in einer sicheren, gesunden Umwelt“, sagte Haindl.
Im Anschluss wurde vom Stadtplatz Rohrbach aus bis zur Teufelmühle und weiter durchs Mühltal nach Neufelden gewandert. Tags darauf führten die GEHspräche auf dem Granitpilgerweg von Neufelden nach Kleinzell, Plöcking bis St. Martin. Am Montag, 19. Juli 2021, schließlich wurde der Forderungskatalog „Road to Equality“ an die Clubs in Linz übergeben.
