4. Juni 2018 | Niederwaldkirchen
600 Schüler haben dank der Soroptimistinnen gelernt, sich zu schützen und zu wehren
Fast zwei Jahre lang stand die Arbeit des Soroptimistinnen-Clubs Rohrbacher-Land ganz im Zeichen der Prävention und dem Selbstschutz – sowohl in der digitalen, als auch in der realen Welt. Mit einem Vortrag von Saferinternet.at-Leiterin Barbara Buchegger ging dieses Langzeit-Projekt jetzt zu Ende.
„Interessieren Sie sich dafür, was Ihre Kinder online tun. Schauen Sie mit Ihnen Youtube-Videos an oder Spiele-Videos, auch wenn Sie am Anfang vielleicht nichts verstehen“, riet Barbara Buchegger den anwesenden Eltern. Diese könnten viel von ihren Kindern lernen. Und „nur wenn man genügend Wissen hat, kann man auch Grenzen setzen und Unterstützung anbieten“, ist sie überzeugt.
Früher Einstieg ins Internet
Als pädagogische Leiterin der Initiative Saferinternet.atkennt sie sich aus mit der heutigen Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Spätestens mit ein, zwei Jahren kommen die Kleinen zum Internet – aktiv auf den Geräten der Eltern oder großen Geschwister, oder zumindest passiv auf den Fotos, die Eltern und Großeltern online stellen.
Mit dem ersten Handy kommen Herausforderungen
Das erste Handy gebe es dann schon in der Volksschule, und damit kommen auch die Probleme mit den unzähligen Nachrichten, die über Whats App über Nacht einlangen; mit Snapchat und den Flammen, die nicht verloren gehen dürfen; mit den teils bedrohlichen Kettenbriefen; mit der Gefahr von Cybermobbing; mit Computerspielen, die jüngere Kinder doch verstören können. „Wir müssen unsere Kinder unterstützen, damit sie mit all dem umgehen lernen“, sagte Buchegger.
Sinnvoll mit dem Handy umgehen lernen
Viele Schulen reagieren mit einem Handyverbot auf die Zunahme der digitalen Medien. „Weil das wegen dem Trend zum Zweithandy sowieso nicht gelebt wird, macht das wenig Sinn“, meinte die Referentin. Wichtiger sei es, den Kindern und Jugendlichen den kompetenten, sinnvollen Umgang zu zeigen.
In diesem Punkt waren sich auch die Teilnehmer der anschließenden Podiumsdiskussion einig – schließlich habe das Internet durchaus auch seine guten Seiten. „Regeln sind wichtig, man muss aber nicht alles verbieten“, meinte Thomas Baumgartner, Direktor der Sportmittelschule Niederwaldkirchen.
Es könnten auch deine Eltern sehen
Lara Nösslböck, die gemeinsam mit Nina Michlmayr als Vertreter der jungen Generation bei der Veranstaltung im Pesenbachhof dabei war, sagte dazu: „Ich sag meinem kleinen Bruder, wenn er etwa ein Bild online stellen will, dass auch unsere Eltern das sehen können. Er soll deshalb überlegen, was er macht.“ Für die Jugendlichen ist das Handy „Teil ihrer Kultur, Teil ihres Lebens. Es ist aber nicht so, dass wir nur am Handy hängen und keine normalen Gespräche mehr führen“, betonten die beiden Gymnasium-Maturantinnen.
Privatsphäre schützen
Internet-Kompetenz-Workshops, bei denen Schüler lernten, mit ihrer Privatsphäre im Netz nicht zu sorglos umzugehen, waren Teil des Präventions-Schwerpunktes der Soroptimisten unter der Präsidentschaft von Erika Leibetseder. Gleichzeitig wurden Selbstverteidigungskurse für Mädchen angeboten. Rund 600 Schüler haben von den Initiativen und Angeboten profitiert.